Sufizentrum Braunschweig
  Sufitum
 


 

Sufitum



Unser erhabener Lehrer Sheikh Nazim Adil Al-Haqqani sagte, als er nach der Bedeutung von Tasawwuf (Sufitum) gefragt wurde: „Ein jeder definierte es entsprechend seiner Erfahrung und seiner Zeit. Schâh Naqschband sagte – möge  Allah sein Geheimnis heiligen: ‚Unser Weg ist Zusammenkunft und das  Gute liegt in der  Gemeinschaft!’ Unser Meister Abû Yazîd  al-Bistâmî sagte: ‚Es besteht  darin, Widrigkeiten zu ertragen!’ Unser erhabener Meister, Maulânâ Scheikh,`Abd Allah  ad-Daghastânî – möge Allah sein Geheimnis heiligen  – sagte:  ‚Es besteht darin, seinen Zorn hinter sich zu lassen!’ und in   Bezug auf den Anfänger sagte er auch: ‚Es besteht darin das ‚Warum?’ gegenüber seinem Meister aufzugeben!’“

Dann fragte jemand Maulânâ nach  seiner eigenen Definition, doch aus  Bescheidenheit und Adab gab er  keine sondern sagte stattdessen: „Wir sind Diener und Nachfolger dieser Männer und  hoffen, daß sie uns als solche  akzeptieren!“

Maulânâ, so berichtete einer meiner Reisegefährten, definierte "Tasawwuf" einmal bei einer anderen Gelegenheit als: „Fuß im Schuh“.  Das heißt, ein jedes Ding in völliger Demut und Einfachheit an genau  den  ihm gebührenden Platz zu stellen.

Und in diesem Zusammenhang definierte Maulânâ  Ungerechtigkeit  als: „eine Sache an einen anderen als den ihr gebührenden Platz zu  stellen.“
Demnach beinhaltet Tasawwuf den eigentlichen Kern  und  die höchste Stufe von Gerechtigkeit.

Imâm al-Quschayrî sagt in seinem Tafsîr (Qur’ânkommentar) Latâ’if al-Ma`ârif: „Wer seinen Blick am  rechten Orte übt, wird zur Erkenntnis Allahs des Erhabenen gelangen!“


Aus: Qubrus at-Tarab bi-Suhbati Rajab (The Joy of  Cyprus in the Association of Rajab, Sufi Discourses of Mawlânâ  al-Shaykh Muhammad Nâzim al-Haqqânî) von Hajj Gibril Fuad Haddad, Dâr al-Ahbâb, Damaskus   2002
 
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