Sufizentrum Braunschweig
  Ernährung
 



Achtet die Nahrung! 


Dies ist ein wichtiges, für alle wichtiges Adab, die beanspruchen, religiös zu sein und den Kampf gegen ihr Ego gewinnen wollen. Wir müssen sorgfältig den Respekt vor der Nahrung wahren. Unsere Körperkraft für eine jede gute Handlung kommt durch das Essen. Es ist uns geboten, die Versorgung durch unseren Herrn zu respektieren. So viele Engel arbeiten daran, die Nahrung für den Menschen geeignet zu machen, Engel, die aus Allahs Meeren der Barmherzigkeit geschaffen wurden. Wenn wir den Respekt vor der Nahrung bewahren, helfen uns jene Engel, diese Kraft für gute Handlungen und gutes Verhalten zu nutzen. Wenn wir ihn nicht wahren, fühlen sich die Engel beschämt und gehen fort.

Unser Großsheikh begann jedes Mahl mit den Worten der Shahada. Das läßt unseren Herrn uns zugeneigt sein, und die Nahrung wird halal. Es ist allein die Gunst unseres Herrn; diese Nahrung, fertig auf dem Tisch zur Ehre Seines geliebten Propheten Muhammad (s.a.s.). Du mußt zu dir sagen: „Ich bin dieser Gunst nicht würdig, aber Du, Allah, gewährst es mir zur Ehre Deines Geliebten.“ Dann werden alle Engel bleiben, um diese Nahrungs-Kraft für die Wege des Propheten auszugeben.

Es ist eine erbärmliche Handlung, sich über Essen zu beklagen, denn es eröffnet Satan und seinen Soldaten einen Weg, diesen Tisch zu belegen. Und nur schlechte Handlungen können dieser Nahrung entspringen. Es ist die Gunst und Barmherzigkeit unseres Herrn, die alles auf den Tisch kommen läßt. Das ist der Weg des Adab. Unser Großsheikh beherzigte es sehr sorgfältig.

Dem Grad unserer Demut gemäß haben wir einen entsprechend hohen Rang in der Göttlichen Gegenwart. Unser Großsheikh erzählte mir, daß er im Ersten Weltkrieg Soldaten Stücke Fleisch von toten Pferden abschneiden und essen sah, während sie die Straße weiter entlanggingen. In Adrianopolis schnitten sie Stücke von den Sohlen ihrer Schuhe ab, kochten und aßen sie. Und immer noch nicht sind wir dankbar.

Niemand erreicht die Göttliche Gegenwart ohne Adab. Unser Großsheikh sprach vom Propheten und seinem hohen Charakter. Einer der Gefährten hatte die Absicht, den Propheten zum Essen einzuladen, und noch bevor er die Einladung entsandte, bereitete er drei Monate lang vor, er trug gute Dinge von überallher zusammen, um es der Ehre des Propheten angemessen sein zu lassen. Nachdem der Prophet angenommen hatte und nun den Raum betrat, da erblickte er all die Engel an jenem Tisch und hielt inne. Beschämt über so viele Engel, wandte er sich wieder hinaus, ohne gekostet zu haben, und befahl seinen Gefährten, zu kommen und zu essen. Als er allein zurückkehrte, wurde er von einem armen alten Mann begrüßt, der ihn in seine Hütte einlud, indem er sprach: „O Prophet, meine Frau liebt Euch so sehr, aber sie ist krank und kann nicht laufen, komm bitte herein.“ Als sie den Propheten kommen sah, weinte sie und sagte: „Ich kann nicht aufstehen, um Euch zu Diensten zu sein.“ Der alte Mann nahm einen Sack getrockneten Gerstenbrotes, das wie Stein war, Salz und Wasser und bot es an mit den Worten: „O mein Prophet, ich lade Euch ein, an den wertvollsten Günsten Eures Herrn teilzuhaben. Der Prophet aß und aß und sagte: „Niemals zuvor fühlte ich, daß etwas meinen Magen füllte, bis heute. Jetzt bin ich gesättigt.“

Die Menschen sorgen sich um ausreichende Nahrung, um den Bedürfnissen der Zukunft begegnen zu können. Bewahrt man vor der Nahrung den ihr gebührenden Respekt, so könnten sogar fünfzig Milliarden auf dieser Erde leben. – Eines Tages fand der Prophet ein Stück Brot auf dem Boden neben seinem Haus. Er hob es auf, blies den Staub weg, aß es und sagte zu seiner Frau: „O Aisha, du mußt Respekt bewahren vor der Gunst des Herrn, oder sie wird von dir abgewendet, und, einmal abgewendet, ist es sehr schwierig, daß sie zu dir zurückkehrt.“ Ich bitte Allah um Vergebung und Führung für mich und alle und bitte Ihn um Seine Segnungen für die Menschheit und daß er uns auf dem geraden Weg halte.

 
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